Letztes Jahr im Januar: Wenn ich mit den Langlaufskis unterwegs bin, nehme ich oft mindestens eine Kamera, hie und da aber auch meine Drohne mit auf die Tour. Die Langlaufloipe hinter Klosters führt durch eine märchenhafte Flusslandschaft entlang der jungen Landquart. Im Januar erreicht die Sonne diese Gegend nur für sehr kurze Zeit. Dies führt dazu, dass der Wald auch an eher warmen Wintertagen seinen Zauber mit tief verschneiten Tannen behält.
So auch auf dieser Tour. Ich hatte meine altbewährte Mavic 2 dabei und nahm mir vor, einige Winterfotos für meinen nächsten Kalender zu schiessen. Die Drohne befand sich an diesem Tag in etwa dreihundert Metern Höhe am Berghang unterhalb der Fergenhütte, als ich ohne Vorwarnung die Kontrolle über das Fluggerät verlor. Auf dem Controller sah ich einen wilden Tanz, abwechslungsweise blauen Himmel und dann wieder Wald und Schnee. Der Spuk war schnell vorbei, denn die Drohne knallte irgendwo in's Gelände!
Meine Theorie: Zu mindest ein Motor ist ausgefallen! Wieder zuhause lud ich das Logfile vom Controller auf meinen PC und begann mit der Detektivarbeit. Schnell wurde klar, dass die Drohne mit rund 90 Km/h in den Berghang gestürzt war. Ausserdem hatte ich die genauen Koordinaten des Absturzortes. Am nächsten Tag machte ich mich mit den Schneeschuhen auf die Suche nach dem Gerät. Ohne Erfolg, denn das Gelände bestand aus grossen Felsbrocken und Erlenbüschen und lag unter einer etwa eineinhalb Meter dicken Schneedecke.
Nun ja - mir wurde klar, dass ich die Suche nicht weiterführen konnte, also entschloss ich mich, nach der Schneeschmelze wiederzukommen. Dies tat ich denn Mitte Mai. Ich fand das Geät denn auch nach kurzem Suchen an der erwarteten Stelle. Die Drohne sah zwar etwas lädiert aus, allerdings konnte ich anschliessend zuhause den Inhalt der SD Karte trotzdem auslesen und begutachten. Während des Absturzes befand sich die Drohne glücklicherweise im "Movie-Mode". Ich lud den letzten Film in den Video Editor und arbeitete mich Bild für bild durch den Clip. Dann war aber plötzlich alles klar! Es lag eindeutig kein technischer Defekt vor, sondern das Fluggerät hatte einen Luftkampf mit einem Steinadler ausgefochten und war dabei natürlich chancenlos. Die untenstehende Bilder konnte ich aus dem Clip extrahieren.
Ich fliege selbst seit vielen Jahren Gleitschirm (und früher Delta) und ich hatte in all den Jahren einige Begegnungen mit Steinadlern. Allerdings kamen mir diese Vögel nur gerade in den Frühlingsmonaten sehr nahe - vermutlich, weil sie dann mit der Brutpflege beschäftigt waren und ihr Revier zu verteidigen hatten. Dass aber ein Adler im Jahuar sich von einer kleinen Drohne so gestört fühlt, dass er auch mitten im Winter die Geduld verliert, hat mich dann schon sehr überrascht.
Fazit:
Die Drohne erlitt zwar Totalschaden, aber ich bin froh, dass ich wenigstens herausgefunden habe, was die Ursache für den Absturz war. Und ausserdem: diese doch sehr aussergewöhnlichen Bilder kompensieren den Verlust ja zumindest ein Stück weit :-)




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